Werder
Werder ist ein Angerdorf gegründet in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Der ca. 600 m lange spindelförmige Anger ist in Ost-West-Richtung angelegt und in seiner Grundstruktur heute noch gut erkennbar. An der Nordseite führt die Werdersche Dorfstraße um ihn herum; die südliche Straße um den Anger hat bei der Eingemeindung des Dorfes nach Rehfelde (2003) den Namen „Alt Werder“ bekommen. Auf etwa der Hälfte der Strecke liegt noch altes Leseseinpflaster.
Die denkmalgeschützte Werdersche Kirche aus der Jahrhundertmitte des 13. Jahrhunderts liegt etwas westlich der Mitte des Angers Sie ist umgeben von dem alten Kirchhof. Das westlich angrenzende Angergrundstück, durch einen schmalen Kirchsteig vom Kirchhof getrennt, ist das als Ensemble ebenfalls denkmalgeschützte Grundstück der 1865 erbauten Dorfschule mit Küster-/Lehrerwohnung mit Gartengrundstück sowie Stallungen und Karrenschuppen aus Feldstein mit Ziegelgiebel. Alles umgeben von einer Feldsteinmauer. Sowohl die Kirche als auch die zu Wohngebäuden umgewandelte Schule sind stilgerecht renoviert.
Die Bebauung des westlichen wie östlichen Angers aus dem 19. Jahrhundert und vom Anfang des 20. Jahrhunderts ist im unauffälligen einstöckigen Bauerndorfstil meist mit Ziegelbausteinen. Die Randbebauung mit giebelständigen, alten Ziegel- und Feldsteinscheunen sowie traufenständigen Hofgebäuden ist meist gut und stilvoll renoviert, – abgesehen von einigen der DDR-Wohnungsnot geschuldeten Aufstockungen alter Bauernhäuser mit einem 2. Stock und Panoramafenstern, und einem leider immer noch verschandelten ehemaligen herrschaftlichen Hofgebäude in „Alt Werder“. Die gesamte Dorfstraße ist baumbestanden; „Alt Werder“ nur im westlichen Teil.
Insgesamt macht Werder einen stilvoll und fast idyllisch abgerundeten und gepflegten Eindruck bis auf die erst neuerdings von Amts wegen verfügte Neubebauung der offenen Dorf- und Angermitte durch einen nahezu den gesamten freien Angerplatz einnehmenden modernen Typenbau für die Amtsfeuerwehr direkt neben altem Kirchhof und Kirche.
Diese flächenmäßige und optische Zerstörung der alten Angermitte drückt die Gesamtbewertung von einer 1 auf eine knappe 4.