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125. Rehfelder Gespräch - Besuchermagnet im bisherigen Veranstaltungsjahr

Rehfelde, den 24. 02. 2017

(HeG) Am vergangenen Mittwoch war in der Fernsehzeitung seit langem wieder einmal ein interessanter Fernsehabend angekündigt worden. In der ARD sollte zur besten Sendezeit der Film „Katharina Luther“ über den Bildschirm flimmern. Trotzdem hatten es fast 40 Rehfelder, Heimatfreunde und Gäste aus den umliegenden Gemeinden sich nicht nehmen lassen, an dem  für diesen Abend schon lange erwarteten 125. Rehfelder Gespräch teilzunehmen.

Dr. Rolf Barthel, Historiker aus Strausberg war zu dem Thema: „Die mittelalterliche Besiedlung des Barnims“ angekündigt worden. Sein Vortrag wurde so gehalten, wie es sich für einen Historiker gehört: Geschichtliches Fachwissen, Neugier, Verbindungen zwischen den einzelnen Geschehnissen und historischen Funden knüpfen und ihre Thesen zu geschichtlichen Etappen mit Beweisen zu untermauern. Alle diese Merkmale kann Dr. Barthel von sich in Anspruch nehmen. Besonders mit den Beweisen, so schien es jedenfalls, geht er sehr gewissenhaft und unnachgiebig um. Von Anfang an hat er über den langen Zeitraum der Besiedelung in unserer Heimat interessant gesprochen und wesentliche Ereignisse spannend dargestellt. Einige bemerkenswerte Sachverhalte sollen nachfolgend erwähnt werden: 

Da ist natürlich für uns Randberliner erstaunlich, dass besonders Köpenick eine besondere Rolle gespielt hat. Ein beeindruckendes Bild von der Hauptburg zur Zeit des sich selbst ernannten Slawenfürsten Jaxa von Köpenick – Iacza de Copnic - (um 1150), im Südteil auf der Insel zwischen Dahme und Spree, und ein Luftbild von der Köpenicker Schlossinsel, so wie wir sie heute erleben, erweckte bei den Zuhörern Erstaunen.

Ausführlich berichtete er dann über die von ihm erforschte Theorie, nach der das Gebiet des Barnims aus drei Gebieten von Askaniern, Wettinern (Landsberg bei Halle) und Magdeburgern planmäßig in Besitz genommen wurde. Interessant dabei war auch, dass die Siedler aus den südwestlichen Gebieten oft die Namen ihrer neuen Dörfer nach ihren Herkunftsdörfern benannten. So gibt es zum Beispiel Wollenberg oder Ihlow noch an anderer Stelle.  

Dann ging er auf die Dendrochronologie ein, wonach das Alter von Holz an Hand der Stärke der Jahresringe bestimmt werden kann. Durch diese weiterentwickelte wissenschaftliche Methode müssen nun Gründungszeiten von bestimmten Dörfern neu  überdacht werden. Für die weitere Erforschung der Besiedlung ist diese Methode heute unverzichtbar.

Auch um die Wappenkunde kamen die Anwesenden nicht herum. Schließlich kam der Zeitabschnitt, in dem die Zisterzienser in unsere Gegend kamen und die Klosterdörfer wie Rehfelde, Zinndorf und Werder gründeten.

Die VIA VETUS, ein mittelalterlicher Fahrweg der von Köpenick aus bis nach Wriezen führte und auch durch das Territorium von Rehfelde verlief,  wurde in seinem Vortrag nicht ausgelassen.  

Eigentlich war auch für dieses Rehfelder Gespräch, so wie immer, eine reichliche Stunde veranschlagt. Dr. Barthel hat fast die doppelte Zeit gebraucht und der Film zum Thema Luther war fast schon zu Ende. Wie auch anders, wenn man sich am Schluss seines Vortrages noch einmal den historisch gewaltigen Zeitraum vor Augen führt, über den spannend und interessant referiert wurde. Nochmals vielen Dank dafür.

 

Bild zur Meldung: Eröffnung durch den Vorsitzenden der Rehfelder Heimatfreunde

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