Grenzwanderung
(HeG) Anlässlich des Internationalen Museumstages, der deutschlandweit am vergangenen Sonntag begangen wurde, organisierten Mitglieder des Rehfelder Heimatfreunde e.V. in der Heimatstube eine Sonderausstellung unter dem Thema „Heimat Barnim“.
Zusätzlich und passend zum Thema erfolgte eine geführte Wanderung in das Grenzgebiet des Niederbarnim und des Oberbarnim.
Die interessierten Teilnehmer trafen sich bei strahlender Sonne am Wanderbahnhof Rehfelde und begannen pünktlich um 13.15. Uhr ihre Wanderung. Nicht zufällig war der erste Stopp am Grenzgraben zwischen dem Oberbarnimer Dorf Garzau und Rehfelde geplant. Hier befindet sich am Rastplatz des Europäischen Fernradwanderweges R1 ein historischer Grenzstein, der die ehemalige Grenze des Kreises Oberbarnim und des Kreises Niederbarnim anzeigt.
Wegen der verbesserten Einrichtung der Provinzialbehörden wurde vor 200 Jahren eine Reform der damals bestehenden Verwaltungsstruktur angeordnet. In dieser Zeit wurden solche Grenzsteine errichtet. Zu Ehren dieses Jubiläums hatten die Heimatfreunde vor dieser Wanderung den Stein im Erscheinungsbild verbessert, d.h. gesäubert und die Schrift erneuert. Bevor die Grenze überschritten wurde, diente an diesem Tag der Grenzstein als Kulisse für ein Erinnerungsfoto.
Die Wanderung führte weiter ein Stück in den Oberbarnim, in das damalige Grenzgebiet hinein, in Richtung Garzau. Schon zu Beginn der Wanderung hatten sich die Teilnehmer verabredet, trotz der großen Hitze bis zur Feldsteinpyramide zu wandern. Den meisten Teilnehmern war der Pfad, auf dem jetzt hinter dem ehemaligen Schlosspark gewandert wurde, unbekannt. Angenehme Kühle spendete hier der Waldbestand am Mühlenfließ und ließ die Wanderer neue Kraft schöpfen, um den Pyramidenberg zu ersteigen. Nach einem kurzen Abstecher in Richtung Forsthaus, erreichte die Wandergruppe voller Zufriedenheit die Feldsteinpyramide.
Es gehört einfach dazu, wenn man an diesem einzigartigen Bauwerk der Region steht, an Friedrich Wilhelm Carl von Schmettau zu erinnern. Das wurde auch in Form eines kleinen Exkurses in die Geschichte jener Zeit getan. Nach dieser Verschnaufpause kam man tatsächlich auf die Idee, die Pyramide auf den dafür vorgesehenen Seitenaufstiegen zu erklimmen, um die Turmhaube zu erreichen. Der Ausblick von dort belohnte die Mühe und Anstrengung.
Über den Weinberg hinab ging die Wandergruppe wieder zurück in die Parklandschaft, vorbei an alten, in voller Blüte stehenden Kastanienbäumen, die sicher zu Schmettaus Zeiten als Begrenzung eines Fahr-und Reitweges dienten. Die Grenze vom Oberbarnim zum Niederbarnim wurde schließlich am nicht mehr vorhandenen Ortsschild in der Strausberger Straße von Garzau passiert. Auch hier konnte man den Verlauf des Grenzgrabens erkennen. Auf sandigem Weg ging es nun vorbei an den Kleingärten der Anlage „Am Feld“ in die Ortslage Rehfelde hinein. Einen kurzer Abstecher zum Naturlehrpfad ließen sich die Teilnehmer nicht entgehen.
In dieser Oase von Rehfelde fanden die Wanderer erneut Abkühlung im Schatten der Bäume. Noch schnell ein Blick zum Baum des Jahres 2015, dem Feld–Ahorn, der hier im Herbst des vergangenen Jahres gepflanzt wurde, vorbei an Feldsteinformationen und Schautafeln. Nicht zu vergessen ein Blick zu den Feldsteinhexen, die von Helmut Lattwin hergestellt und hier aufgestellt wurden.
Wohlbehalten erreichten die Wanderer ihr Ziel, die Heimatstube. Hier nahm man die Gruppe freudig in Empfang. Sie reihten sich in die bereits begonnene Kafferunde ein, die nach der Eröffnung der Sonderausstellung „Heimat Barnim“ von Manfred Ahrens bereits vor der Heimatstube begonnen hatte. Die moderne Technik machte eine Wanderbilanz sofort möglich. Insgesamt wurden 6,45 km zurückgelegt. Diese Strecke wurde in einer Zeit von 103 Minuten bewältigt. Eine beachtliche Leistung an diesem ersten heißen Sommertag im Jahr 2016.
Bild zur Meldung: Grenzwanderung