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Ausstellung "Meine Palette" eröffnet

Rehfelde, den 11. 10. 2014

(HGH) Am gestrigen Freitagabend kamen über 50 Kunstinteressierte in die Rehfelder Entreegalerie zur Eröffung der Ausstellung "Meine Palette" der Münchberger Künstlerin Ines Jaitner. Bürgermeister Reiner Donath begrüßte insbesondere die zahlreichen Müncheberger Gäste und zeigte sich erfreut über die neue farbenfrohe Präsentation.

Riamara Sommerschuh - Leiterin des Kultur- und Tourismusamtes Märkische Schweiz - würdigte die Künstlerin in ihrer Eröffnungsansprache und führte aus:

"Herzlich willkommen an diesem sommerlichen Herbsttag in Rehfelde! Wieder steht die Eröffnung einer Ausstellung an. Und wieder ist es eine engagierte und vielseitige Künstlerin aus unserer Region, die sich mit ihren Bildern zum Ausdruck bringt.

Ines Jaitner malt und zeichnet, werkelt und gestaltet von Kindesbeinen an. Das ist ihr in die Wiege gelegt worden. Als sie später eine Ausbildung zum Forstfacharbeiter am Staatlichen Forstbetrieb in Müncheberg absolviert hatte, ergriff sie die Gelegenheit, ihre nun erworbene wissenschaftliche Betrachtungsweise der Natur mit der Liebe zur Malerei, zur Kunst schlechthin, zu vereinen. Möglich wurde dies durch eine Struktur, die es in der DDR in zahlreichen großen Betrieben gab – die Konsumgüterproduktion.

Das Holz, die Bäume, der Wald mit seinen Tieren und Pflanzen wurden von der Wissenschaft, über die Praxis bis hin zur Wildfleischverarbeitung und zur Kunst thematisiert. In der Abteilung Konsumgüterproduktion wurden Holzreste künstlerisch verarbeitet. Es wurde gemalt, geschnitzt und gedrechselt. Und der Wald war das Motiv für vielfältige künstlerische Bilder. Heute gibt es zahlreiche Versuche, Workshops und Förderprogramme jene ganzheitliche, regional verwurzelte Produktions-und Lebensweise neu zu initiieren.

Nach der friedlichen Revolution 1989 veränderte sich auch das Leben von Ines Jaitner. Nur ein Ehepartner durfte sich nach der Abwicklung des Betriebes neu bewerben. Das war ihr Mann, der Förster. Ines Jaitner entschied sich für die Selbständigkeit und bewies – wie so viele – Mut, Pioniergeist und Risikobereitschaft.

Der Antrieb war ihre Begeisterung und Leidenschaft, das zu leben, was sie liebt – die Natur und die Kunst. Sie eröffnete einen Laden in Müncheberg mit eigenen Bildern und künstlerischen Produkten sowie denen von anderen regionalen Künstlern. Anneliese Tau, die über viele Jahre die Volkshochschule in Müncheberg leitete, gab ihr die entscheidenden Impulse und die Ermutigung, einen eigenen Kurs für Malen und Zeichnen ins Leben zu rufen. Der Mal- und Zeichenzirkel von Ines Jaitner an der Volkshochschule Müncheberg mit inzwischen über 20 Mitgliedern feierte 2013 sein 20jähriges Bestehen.

2006 zog Ines Jaitner mit ihrem Geschäft auf das eigene Grundstück mit dem zauberhaften Garten, den sie mit ebensolcher Leidenschaft liebt und pflegt wie sie ihre Bilder malt. Seit 13 Jahren öffnet sie die Gartentüren jeweils am 4. Sonntag im Juni zur „Kunst im Freien“, lädt befreundete Vereine und Künstler ein, auch aus der polnischen Partnerstadt Witnica.

Ines Jaitner bekennt sich zur Vielseitigkeit, zur ganzheitlichen Betrachtung. Kunst und Wissenschaft, Garten und Bilder, Pflanzen, Malen und Forschen bilden eine Einheit in ihrem Leben. Mit Kopf, Herz und Hand etwas produzieren und mit wissendem Blick eigenen Ideen folgen, das ist ihr Lebensmotto.

Ines Jaitner gehört zu jenen Menschen, die Wurzeln gebildet haben, weil sie geblieben sind, sich den verschiedenen Wettern stellen und dabei eine authentische Lebensqualität entwickeln, die nichts mit einer genussoptimierten, effizienten, gewinnmaximierten, allseits flexiblen Lebensweise moderner Ausprägung zu tun hat.

Genuss kommt vom Innehalten, Betrachten, den Dingen auf den Grund gehen. Der Gewinn entsteht in der Freude des Herzens, wenn eigene Werke andere Menschen berühren und ermutigen. Flexibilität ist hier eine Form der Anpassung an Gegebenheiten, an die Einsicht, das Licht und Schatten zusammengehören.

Die Bilder von Ines Jaitner strahlen jene Lebenskraft, Behutsamkeit, Zärtlichkeit, Freude und Farbigkeit aus, die genau dieser Lebens-und Schaffensweise entspringen.

Ich wünsche Ines Jaitner viel Freude, Gesundheit und Schaffenskraft und dieser Ausstellung viele Besucher."

Musikalisch wurde die Eröffnung in bewährter Weise von Carsten Paschwitz begleitet, der auf Wunsch der Künstlerin französische Weisen und einen schwungvollen Tango mit Gesang und Akkordeon zu Gehör brachte.

 

Bild zur Meldung: Ines Jaitner, Riamara Sommerschuh (v.l.)

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