Richtigstellung zu 200 m hohe Windräder zwischen Werder und Zinndorf geplant
Arbeitskreis Rehfelde-EigenEnergie antwortet auf eine Erklärung von AWG, SPD, CDU, von Ortsbeirat Werder und zwei Ortsbeiratsmitgliedern Zinndorf
1. Die Behauptung, ZWISCHEN Werder und Zinndorf neue Windkraftanlagen errichten zu wollen, ist FALSCH.
Alle bisher gebauten Anlagen stehen im „Windfeld 26“. Dort entstand durch Änderungen im Naturschutz Platz für zwei weitere Anlagen. Diese neuen Anlagen sollen ortsfern, weiter entfernt von Werder und Zinndorf als die bisherigen Anlagen, weiter im Osten am Rand des Roten Luches stehen (siehe Lageplan). Diese neuen Anlagen möchte die Genossenschaft als Bürgerwindkraftanlagen betreiben und den Strom von dort direkt nach Rehfelde holen.
Die Rehfelde-EigenEnergie eG hat mit der Firma Denker & Wulf eine Vereinbarung geschlossen, nach der Denker & Wulf die Anlagen plant und baut und die Genossenschaft dann die Anlagen betreibt und den Strom verkauft. Das ist das Ergebnis des von der Gemeindevertretung getroffenen Beschlusses 33-09-2012 zur Vorlage 45/2012.
Als Anlagentyp ist von der Firma Denker & Wulf NORDEX 117/2400 mit einer Nabenhöhe von 141 m vorgesehen, der Bestand hat eine Nabenhöhe von 98 m. Die Planung und Errichtung der neuen Windkraftanlagen soll die Spezialfirma Denker & Wulf übernehmen, die auch schon 15 der vorhandenen Anlagen geplant und gebaut hat. Als Planungsbüro hat diese Firma, wie üblich, die notwendigen Anträge, wie den zur Änderung des Bebauungsplans, gestellt. Bei dem Änderungsantrag geht es ausschließlich um die Planung der zwei neuen Windkraftanlagen.
2. Die Behauptung, dass mit der Errichtung von zwei Windrädern Profit zu Lasten der Lebensbedingungen der Bürger erzielt werden soll, ist FALSCH.
Beim Betrieb der Windkraftanlagen geht es nicht um die Erzielung von Profit, sondern um die unabhängige Versorgung ALLER Rehfelder Bürger mit regional erzeugtem preiswertem Strom aus erneuerbaren Energien. ALLE Bürgen können davon profitieren. Damit auf jeden Fall die Interessen der Bürger und der Gemeinde bei allen Entscheidungen im Vordergrund stehen, ist der Amtsdirektor des Amtes Märkische Schweiz für die Gemeinde Rehfelde im Aufsichtsrat der Genossenschaft vertreten.
Die geplanten zwei Windkraftanlagen sind von Werder ca. 2000 m bzw. 2610 m, von Zinndorf ca. 1900 m bzw. 2085 m entfernt. Zu Lasten der Lebensbedingungen der Bewohner beider Orte gehen diese Anlagen auf keinen Fall.
3. Die Aussage zur Erarbeitung des kommunalen Energiekonzeptes ist FALSCH.
Das kommunale Energiekonzept war und ist nicht Voraussetzung für eine Windradplanung. Für das kommunale Energiekonzept wurden Aufgabenstellung und Auschreibungstexte erarbeitet. Die konkrete Bearbeitung beginnt mit der Bereitstellung der beantragten Fördermittel. Das Amt Märkische Schweiz und der Bürgermeister bemühen sich auf mehreren Ebenen um die Ausreichung der Fördergelder.
4. Die Behauptung, auf Windräder kann für die Erreichung der gestellten Klimaziele verzichtet werden, ist FALSCH.
Richtig ist, dass es zu wenig Strom aus erneuerbaren Quellen gibt, um die Klimaziele zu erreichen, und Windräder sind dabei unverzichtbar. Richtig ist allenfalls, dass es zu viel Strom aus fossilen Energieträgern und aus Atomkraft gibt. Beides hat keine Zukunft und die Verlängerung der fossilen Energieerzeugung mittels Fracking erst recht nicht.
5. Die Behauptung, günstige Preise durch Fracking zu erreichen, kann doch nicht ernsthaft gemeint sein?
Der Preis an der Strombörse und der Verbraucherpreis sind zweierlei. Vom niedrigen Börsenpreis hat der Verbraucher nichts. Jetzt wird zudem noch behauptet, dass der „neue Gasboom in den USA“, also Fracking zum Preissturz führt. Mit der Fracking-Methode wird durch Vergiftung des Bodens fossiles Gas gewonnen und bei der Energieerzeugung CO2 produziert. Wer möchte schon dafür plädieren? Die Mehrheit der Rehfelder Bürger wird kommenden Generationen diese Hinterlassenschaft sicher nicht zumuten.
6. Die Behauptung, neue Windräder schaffen keine wirtschaftliche Unabhängigkeit, ist FALSCH
Genau das Gegenteil ist richtig. Gerade durch den Betrieb eigener dezentraler Erzeugungsanlagen macht sich Rehfelde unabhängig von den Strommultis und ihrem Preisdiktat. Das haben Beispiele aus Brandenburg und anderen Regionen Deutschlands bereits bewiesen.
Fazit: Die gesamte Argumentation baut auf falschen und nicht belegbaren Behauptungen auf. Die Beeinträchtigung von Bürgern durch die zwei geplanten Windräder ist nicht belegbar und technisch völlig ausgeschlossen. Vermutlich wird beabsichtigt, die bisherige erfolgreiche Arbeit des Arbeitskreises Rehfelde-EigenEnergie zu diskreditieren und die Umsetzung seiner Empfehlungen durch die Genossenschaft zu verzögern. Das gleiche Szenario gab es bereits bei den Beschlüssen der Gemeindevertretung zum kommunalen Energiekonzept, zum Beitritt der Gemeinde zur Genossenschaft und zur ersten Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Turnhalle u.a.
Die Verfasser müssen sich fragen lassen: Haben sie eigentlich eigene Konzepte zur dezentralen Energieversorgung aus erneuerbaren Energien, Alternativen zum Atomausstieg, zum Ausstieg aus der Kohleverstromung, oder vertrauen sie nur auf billigen Strom aus Fracking?
Arbeitskreis Rehfelde-EigenEnergie
Rehfelde, den 17. Juni 2013
Bild zur Meldung: Richtigstellung zu 200 m hohe Windräder zwischen Werder und Zinndorf geplant