Geschichtstour zu den Nachbarn – nach Garzin
(MT) Der kleine geschichtsträchtige Ort Garzin, am internationalen Fernradweg R1 gelegen, und in der jüngeren Geschichte eng mit Rehfelde verbunden, war Ziel einer Erkundungsfahrt der Rehfelder Heimatfreunde Helmut Georgi und Martin Tesky. In und um Garzin gibt es viel zu entdecken: eine alte sanierte Kirche, das Schulhaus direkt am Friedhof, das neu gestaltete Kriegerdenkmal, der Gutshof mit altem Brennereigebäude am Haussee, der slawische Burgwall und v.a.m.
Von besonderem Interesse war diesmal die ehemals slawische Siedlung zu der kein Hinweisschild oder eine Infotafel führt. Dabei ist dieses Kleinod slawischer Geschichte neben dem Burgwall am Fängersee in unserer Region eine Seltenheit.
In Rehfelde wurde gerade damit begonnen die Geschichte der Christianisierung durch die Zisterzienser vor über 750 Jahren in der Region aufzuarbeiten (Ausstellung in der Rehfelder Heimatstube). Über die Geschichte der vor dieser Zeit hier lebenden slawischen Stämme erfährt der uns besuchende Tourist bisher herzlich wenig.
Ein weiteres Ziel der beiden Geschichtsinteressierten war die ehemalige Hohensteiner Mühle, direkt vor den Toren von Garzin. Die Ruine der Mühle war jahrzehntelang in jeder Wanderkarte der Region eingezeichnet. Dieses touristische Wanderziel mit den charakteristischen alten Feldsteinbauten existiert seit ein paar Wochen nicht mehr. Es wurde alles platt gemacht! Auch hier gibt es nun nicht einmal ein Stückchen erhaltenswerter Ruine zu sehen, geschweige denn ein Hinweisschild.
Nach unserer Meinung kann so mit den Zeugen der Vergangenheit nicht verfahren werden. Geschichte ist Gemeingut und wenn kleine Gemeinden personell und finanziell nicht in der Lage sind, Geschichtsdenkmale zu erhalten bzw. zu präsentieren, dann sollten geeignete Wege gefunden werden, diese Aufgaben wahrzunehmen. Private Initiativen und öffentliche Stellen sind hierbei gefragt.
Bilder von der Geschichtstour --> hier
Bild zur Meldung: Kriegerdenkmal in Garzin