Rehfelder Runde - Wie soll Rehfelde in 20 Jahren aussehen?
(KG) Dass dieses Thema viele Bürger interessiert, war bereits an der Teilnehmerzahl von 56 Bürgerinnen und Bürgern abzulesen, die gespannt auf die Darlegungen von Gerhard Schwarz, Leiter der Arbeitsgruppe FNP in der Gemeindevertretung, waren. Obgleich dieses eminent wichtige Thema für die Zukunftsgestaltung des Ortes seit Jahren Gegenstand von Beratungen innerhalb der Gemeindevertretung ist, dringt davon nur sporadisch etwas an die Öffentlichkeit. Zudem wird außer von einigen Eingweihten kaum verstanden, wie kompliziert der Weg zu einem neuen FNP ist, welche Behörden beteiligt sind, welche Gesetze und Verfahren greifen, wie der zeitliche Ablauf ist, wie die geforderte Herstellung der Öffentlichkeit funktioniert, wie die Beauftragung eines professionellen Planungsbüros usw. Zumindest zu diesem Fragenkomplex konnte der Referent kompetent und übersichtlich Auskunft geben.
Natürlich hatte man darüber hinaus jedoch wissen wollen, welche konkreten Planungen die Arbeitsgemeinschaft inzwischen erarbeitet hatte, was sozusagen das konkrete Fleisch auf den verfahrenstechnischen Knochen sei. Leider musste der Vortragende seine Zuhörer an diesem Punkt enttäuschen. Die Arbeitsgruppe FNP aus Mitgliedern von BGR/Grüne, Linke und CDU so erklärte er, habe untereinander vereinbart, die Ergebnisse ihrer Arbeit frühestens am 08.03.2023 in der Sitzung des Ortsentwicklungsausschusses zu veröffentlichen und erst dann in die Diskussion zu bringen. Das Standardverfahren sieht dazu die schriftliche Offenlegung in der Gemeindeverwaltung und per Internet vor sowie die schriftliche Stellungnahme der Bürgerinnen und Bürger.
Auf Nachfrage gab es jedoch keinen Einwand dagegen, eine große öffentliche Versammlung und Diskussion zu diesem Thema nach dem 08.03. anzuberaumen, wenn der Bürgermeister der Aufforderung von 6 anwesenden Gemeindevertretern dazu nachkomme. Der Heimatverein könne diese Veranstaltung als weitere „Runde“ ausrichten. Die Zustimmung des Bürgermeisters, der bei dieser Diskussionsrunde nicht anwesend sein konnte, liegt inzwischen vor.
In der verbleibenden Zeit wurde in den Nachfragen deutlich, wo zumindest einige der Schwerpunktgebiete der Bürgerfragen liegen: da sind die Wasserprobleme Rehfeldes, die Planungen „Mühlenfließ“, Wohnungsbau neben REWE und die Sandgrube Zinndorf sowie alte Gärtnerei Bahnhofstraße. Aber auch die große Besorgnis um das Grün im „Grünen Tor zur Märkischen Schweiz“. Besonders der eindringliche Appell, das Wäldchen um den Naturlehrpfad natürlich zu erhalten und entwickeln statt es baulichem Zugriff zu öffnen, drang abschließend durch.
Am 21.03., so wurde angekündigt, wird es mit der Prötzeler Bürgermeisterin Simona Koß eine weitere „Runde“ zum Thema Dorfentwicklung geben. Prötzel hat einen anderen Planungsweg als Rehfelde beschritten. Prötzels Weg beginnt mit der Planung durch öffentliche Arbeitsgruppen der Bürger statt der Gemeindevertreter. Dreht also das Verfahren gewissermaßen um bzw. stellt es vom Kopf auf die Füße. Man darf gespannt sein.
Bild zur Meldung: 2. Rehfelder Runde