Rehfelder Senioren: Man muss reisen, um zu lernen!
(BS) Man muss reisen, um zu lernen! (Mark Twain) Getreu diesem Motto, stiegen 42 gut gelaunte Seniorinnen und Senioren am 24.08.2022 in den Bus. Es sollte auf eine Entdeckungs- und Genussreise Richtung Wurzen gehen.
Pünktlich erreichten wir das erste Ziel. Eine junge, freundliche Kräuterhexe begrüßte uns sehr herzlich. Dieser Aufenthalt war eine anschauliche Lehrstunde in Naturkunde. Äußerst engagiert und keineswegs langweilig erhielten wir bei einem Spaziergang durch ihren Garten einen Überblick über den Gesundbrunnen der Naturpflanzen. Bisher als Unkräuter bekannte Pflanzen erhielten einen völlig neuen Stellenwert. Der im Garten verhasste Giersch wurde plötzlich zum schmackhaften Gemüse, z. B. im grünen Kartoffelmus, in herzhaften grünen Waffeln und grünen Eierkuchen. Dass die Brennnessel als Tee bekannt ist, war nicht neu. Dass es aber männlichen und weiblichen Brennnesselsamen gibt, ließ alle doch erstaunen. Ebenso überrascht waren wir über die angebotene Phloxbowle. Die Blüten im Getränk waren uns nicht fremd, der Geschmack schon. Er war sehr angenehm und im Sommer besonders erfrischend.
Mit Spannung erwarteten wir das Mittagsmenü.
- Als Vorspeise: Grüne Unkrautsuppe (Melde, Giersch, mit Dahlienblüten)
- Als Hauptgang: Fisch mit Kräuterreis, Möhren mit Nachtkerze
- Als Dessert: Falläpfel mit einer Mischung verschiedener Säfte, Kräuter vom Colastrauch, bedeckt mit Sommerflieder
Die anfängliche Skepsis war schnell verflogen, denn alle Speisen sahen nicht nur sehr ansprechend aus, sondern waren auch sehr lecker.
Den Abschluss bildete ein Besuch im Hofladen. Auch hier luden exotische Produkte zum Kauf ein, z.B. Steinklee im Honig oder Lavendel in Kirschen.
Mit einer neuen Einstellung zu den „Unkräutern“, die jetzt genießbare Wildkräuter sind, fuhren wir weiter.
Unsere Kräuterhexe entpuppte sich jetzt als engagierte Reiseleiterin in Wurzen, die uns die Sehenswürdigkeiten sehr anschaulich, mit Witz und Poesie näherbrachte. Sie führte uns auch durch das Ringelnatz- Museum. Sehr bekannt sind seine Worte: „Ich habe dich so lieb! Ich würde dir ohne Bedenken
Eine Kachel aus meinem Ofen schenken!“
Den Abschluss des Ausfluges bildete der Genuss von Kaffee und Kuchen im prunkvollen Saal des Wurzener Schlosses. Festlich gedeckte Tische luden zum Verweilen ein. Der Besitzer des Schlosses, heute ein Hotel, erzählte vom Kauf und den Schwierigkeiten bei den Umbauten der Immobilie.
Beeindruckt von den vielen Informationen und schönen Erlebnissen fuhren wir zufrieden wieder zurück nach Rehfelde, getreu den Worten von H.- Christian Andersen: „Zu reisen ist zu leben!“
Brigitte Schäfer
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