Bürgermeisterworte 2016

Bürgermeisterwort Dezember 2016

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

bald finden überall die Weihnachtsfeiern statt, so auch mit unseren Seniorinnen und Senioren. Deshalb möchte ich heute etwas über das Älterwerden schreiben. Unsere Gesellschaft ist auf das Jungsein und das Faltenfrei versessen. Dabei wird übersehen, dass das Altwerden auch Vorzüge hat - ganz davon abgesehen, dass die Alternative ist, jung zu sterben - denn „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben erst an“.

Schön hat das Josè Micard Teixeira, ein Portugiese, wie folgend beschrieben:

Ich habe einen Punkt im Leben erreicht, wo ich keine Zeit mehr vergeuden möchte mit Dingen, die mir missfallen oder wehtun. Ich habe keine Geduld mehr für Zynismus, übertriebene Kritik und Forderungen jeglicher Art. Ich unternehme keine Anstrengungen mehr, denjenigen zu gefallen, die mich nicht mögen, die zu lieben, die mich ablehnen und jenen zuzulächeln, die mir niemals ein Lächeln schenken. Ich verschwende keine einzige Minute mit Menschen, die lügen oder mich manipulieren wollen. Auch akzeptiere ich keine Heuchelei, Unehrlichkeit und billiges Lob. Unsere Welt besteht aus Gegensätzen und darum meide ich starre und unflexible Menschen. Bei Freundschaften ist mir Loyalität wichtig. Mit Verrat kann ich nicht umgehen. Und darüber hinaus habe ich keine Geduld mit jemandem, der meine Geduld nicht verdient hat.“

Dem ist wenig hinzuzufügen, außer seien wir zueinander gut und nicht böse, tolerant und nicht intolerant, höflich in Wort und Schrift und nicht aggressiv, sind wir keine Wutbürger sondern Mitmenschen, kümmern wir uns um die jungen Menschen und achten die Alten, helfen wir denen, denen geholfen werden muss.

Schmunzeln können wir über einige lockere Hinweise von Prominenten zu diesem Thema, die da meinen:

  • Den Kampf gegen den Verschleiß kann man nur mit Humor gewinnen. Wer jeden Abend mürrisch an seiner Dinkelstange kaut, hat auch nicht mehr vom Leben. (Eckart von Hirschhausen)
  • Alter spielt sich im Kopf ab, nicht auf der Geburtsurkunde (Martina Navratilova)
  • Alter schützt vor Liebe nicht, aber Liebe vor dem Altern. (Coco Chanel)
  • Alternde Menschen sind wie Museen: Nicht auf die Fassade kommt es an, sondern auf die Schätze im Inneren.“ (Jeanne Moreau)
  • Älterwerden ist nicht nur Scheiße. (von Matt)

 

Diese fremden Worte habe ich zu meinen eigenen gemacht, sie haben mir neues Verständnis und Gelassenheit gebracht.

 

Ihr Reiner Donath

 

Bürgermeisterwort November 2016

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

Wer liest, erfährt viel Wissenswertes, aber auch Überraschendes. So fand ich durch Zufall, dass seit 2001 am 19. November der Welttoilettentag begangen wird. Die Lektüre führte zu meinem Entschluss, zu diesem Thema, dem Thema über das stille Örtchen, über dessen Geschehen man eigentlich nicht spricht, in meinem Bürgermeisterwort zu schreiben.

Mit diesem Tag soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass fast 2,5 Millionen Menschen ohne ausreichende Sanitärversorgung leben. In Entwicklungsländern werden 80% aller Durchfallerkrankungen durch schlechte hygienische Bedingungen verursacht. Alle 20 Sekunden stirbt auf der Welt ein Kind an den Folgen einer Erkrankung durch mangelnde Hygiene, durch Aufnahme von mit Fäkalien verunreinigter Nahrung oder durch Trinken von verschmutztem Trinkwasser.

Der Begriff „Toilette“ stammt aus dem Französischen, „Klosett“ aus England, „Lokus“ kommt aus dem Lateinischen, WC heißt „Water closet“ und das „00“ – Schild stammt aus dem 19. Jahrhundert. Archäologen wissen, dass es in Schottland schon vor 5000 Jahren Klos gegeben hat und in London entstand bereits im 15. Jahrhundert die erste öffentliche Toilette, in der nahezu 130 Menschen gleichzeitig Platz fanden. Das erste Toilettenpapier kommt aus China und in Deutschland wurde1928 die erste Toilettenpapierfabrik gegründet. Heute ist das Badezimmer eine Komfortzone, ein Ort der Regeneration und Wellness. Man hat eine große Auswahl an Formen und Farben für das Klosett, man kann zwischen bodenstehenden oder wandhängenden Varianten wählen. Aktuell kann man diskutieren, ob Flachspüler oder Tiefspüler und welches Papier zu verwenden ist.

In Rehfelde diskutieren wir nicht ob und was wir für Toiletten haben, sondern ob und wie sicher das Abwasser entsorgt wird. In Zinndorf und anderen Teilen von Rehfelde haben wir immer noch Gruben mit Abfuhr sowie leicht höhere Gebühren beim WSE. In Rehfelde gibt es Sorgen mit Rückstaus und unangenehm überfluteten Räumen in einzelnen Grundstücken, so zum Beispiel im Klosterdorfer Weg. Gemeinde und Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) müssen diese Probleme des Abwassers und auch des Regenwassers im Interesse der Bürger lösen.

Gelöst und entschieden werden muss auch das strapazierte Problem der Rückzahlung der Beiträge für die Altanliegeranschlüsse. Vor Jahren - ich war noch im Vorstand des WSE - wurden wir vom Land per Gesetz gezwungen, diese Beträge zu erheben. Nach meinem Verständnis müssten jetzt alle Bürger, Kommunen sowie kommunalen Betriebe und Gewerbetreibende gleich behandelt werden, d.h. nach Richterspruch die gezahlten Summen zurückbekommen. Deshalb geht meine Forderung an das Land als Gesetzgeber, dafür finanziell mit gerade zu stehen. Es geht nicht nur über den WSE, der dann die Summen mit Umlagen auf die Kommunen oder über Kredite bzw. höhere Gebühren und Beiträge für die Bürger sichern müsste.

Bleiben wir solidarisch – Wasser muss allen gleich Wohl bekommen!

 

Ihr Reiner Donath

 

Bürgermeisterwort Oktober 2016

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

In den Dörfern finden der Tradition entsprechend Erntefeste, wie in Rehfelde-Dorf, Garzin und bei unseren Freunden in Gorki, oder Feste mit vergleichbaren Inhalten und anderen Namen, wie das Teichfest in Klosterdorf, das Jägerfest in Waldsieversdorf und das Oktoberfest in Zinndorf, statt. Zurückgehend auf das Jahr 1770, als noch 80 % der Bevölkerung auf dem Lande lebte und jeder Erwachsene und jedes Kind bei der Ernte eingespannt wurde, ist es heute ein Fest am Ende der Erntezeit, mit prächtigen Erntekronen und Trubel in Festzelten. Nutzen wir die Zeit um gemeinsam zu feiern, zu essen und zu trinken sowie uns prächtig zu unterhalten. Vergessen wir dabei aber nicht, dass in vielen Ecken unserer Erde das nicht möglich ist, weil Kriege und Hunger herrschen. Denken wir vor allem an die Kinder in Armut, leider auch in Deutschland, an deutsche Kinder und Kinder, die zu uns geflüchtet sind. Denken wir rechtzeitig an die Päckchen für die Kinder von Tschernobyl, die am 11. /12. Oktober bei Frau Rettig in Werder abgegeben werden können. Vergessen wir bei allem nicht den Dank an die Landwirte und deren Helfer, die in Zeiten „schlechten Wetters“, überzogenen Regelungen in Deutschland und aus der Europäischen Union sowie des harten Preiswettbewerbs ihren Anteil an der erfolgreichen Wirtschaft und den Versorgungleisten, für unser Wohlbefinden erbringen.

Gute Ernte, gute Ergebnisse müssen aber auch bei uns sicher sein, gesichert werden. Mich und viele Bürger beunruhigen deshalb auch die Einbrüche, insbesondere in den Betrieben, aber auch in Gärten und Häusern. Es braucht unsere Aufmerksamkeit, die Umsicht aller Bürger diese Banden zu entlarven und zur Ergreifung durch die Polizei beizutragen. Deshalb ist die Initiative von Gewerbetreibenden aus der Gemeinde Rehfelde zu begrüßen, die in Abstimmung mit der Polizei ihren eigenen Beitrag zur Sicherheit der Objekte, der Abstimmung untereinander und damit auch Wirkung in den Ortschaften leisten wollen. Die Mitglieder der IG "Bürger für Bürger", haben in Sicherheitspartnerschaft mit der Polizei begonnen, eigene Kontrollfahrten und zusätzliche Spaziergänge durchzuführen.

Es ist kein Heldentum gefordert, aber jede kleine Information kann uns und allen helfen. Wenden Sie sich an die Polizei und auch an "Bürger für Bürger". Werden wir gemeinsam aktiver und wachsamer.

 

Ihr Reiner Donath

 

Bürgermeisterwort September 2016

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

bereits im 19. Jahrhundert sagte die Frauenrechtlerin Louise Otto-Peters: „Wir wollen lieber fliegen als kriechen.“ Bildlich auf unsere alltäglichen Probleme reflektiert, übersetzt in mein Verständnis von Gestaltung des Lebens komme ich zur Schlussfolgerung, dass wir uns selbst immer wieder neu anspruchsvolle Ziele setzen und diese mit Überzeugung realisieren müssen.

Ein gutes Beispiel dafür stellen die anspruchsvolle Sonderausstellung zum Thema „Rehfelde – Das Grüne Tor zur Märkischen Schweiz“ und die Dauerausstellung „Zisterzienser auf dem Barnim“ dar, die durch unsere Heimatfreunde gestaltet wurden. Beides sind wertvolle Themen für einen Museumsbesuch der Kinder aus der Kita und dem Hort. Werden die Inhalte kindgerecht erläutert, so hilft dies die Liebe zu unserer Heimat, zum Heimatort Rehfelde weiter auszuprägen.

Eine Arbeitsgruppe des Arbeitskreises Tourismus, der Geschichtswerkstatt und der Heimatfreunde erarbeiten für unsere Gäste neue Broschüren über unsere Gemeinde. Anspruchsvoll und international werden diese zweisprachig, sowohl in deutsch–polnisch als auch in deutsch–englisch herausgegeben.

Dazu kommen unsere anstehenden großen gemeindlichen Veranstaltungen, wie das Erntefest im Dorf, das Zinndorfer Oktoberfest mit 80 Jahre Lanz Bulldog, der Ehrenamtstag und das Weihnachtssingen auf dem Sportplatz. Selbstverständlich sind hier auch die Schuleinführung und die Projektwoche zum Auftakt des Schuljahres zu nennen.

Anspruchsvoll sind auch unsere Projekte zur energetischen Sanierung der Turnhalle, im Straßenbau, der Errichtung eines Spielplatzes auf dem Anger in Zinndorf sowie einer neuen Flutlichtanlage am Sportplatz. Erst recht steht dafür unser Energiekonzept, der Arbeitskreis EigenEnergie mit seinen jetzt 142 Sitzungen sowie den zahlreichen Besuchen, um unsere Erfahrungen kennenzulernen. Zuletzt konnte eine starke Delegation der Fraktionen DIE LINKE im Bundes- und Landtag begrüßt werden, die erneut die Bedeutung der Energiewende hervorgehoben hat. Aktuell haben Umweltschützer erneut ein radikales Umdenken gefordert, da der globale Ressourcenverbrauch zu hoch ist und die Menschheit die Biokapazität der Erde rechnerisch mit den Faktor 1,6 überlastet.

Wenn auch ein kleines Beispiel, so sei noch die Gestaltung der Fläche vor unserem Bürgerzentrum genannt. Ausschließlich aus Spenden finanziert und in Eigenleistungen gebaut, entsteht eine gestaltete Fläche mit einem attraktiven Brunnen sowie Sitzgelegenheiten. Gäste und insbesondere Neuvermählte werden sich über diese Kulisse freuen.

All das wird natürlich sehr unterschiedlich bewertet. Die einen finden es phantastisch, die anderen völlig daneben. Die einen schlagen dir anerkennend auf die Schulter, die anderen lassen kein gutes Haar an dir. Möge die Gesellschaft weiter über Lob und Tadel richten.

Bei aller Widersprüchlichkeit kann ich nur mit Henry Ford antworten, der sagte: "Wenn alles gegen dich zu laufen scheint, erinnere dich daran, dass das Flugzeug gegen den Wind abhebt, nicht mit ihm." Im aufrechten Gang, der eigenen Überzeugung folgend, lieber fliegen als kriechen.

 

Ihr Reiner Donath

 

Bürgermeisterwort August 2016

"Alles ist im Fluss - und vieles geht den Bach runter." schrieb der Schriftsteller Siegfried Santer. Ja, er hat recht und hätte noch mehr recht, wenn wir nichts dagegen tun. Etwas tun, obwohl der Spielraum der Kommunen im Rahmen der Selbstverwaltung sehr eingeschränkt ist, da es fast nichts mehr gibt, was nicht im Landratsamt oder beim Land genehmigt werden müsste. Dazu kommen kaum noch zumutbare Wartezeiten in der Bearbeitung und bei der Genehmigung. In der Haushaltsdiskussion 2017 streiten wir bei einer Gesamtsumme von über sieben Millionen Euro über ein Volumen von rund 15.000 € für die Unterstützung der Vereine, Seniorengruppen und Veranstaltungen. Viele der zu lösenden Aufgaben aus den Objektbegehungen und notwendige Straßenreparaturen werden aus finanziellen Gründen abgelehnt, vor uns hergeschoben und warten unzumutbar lange auf die Realisierung.

In der Schule, dem Hort und den Kitas geht es um Räumlichkeiten und deren Ausstattung. Im Amtsbereich schaffen wir es nicht, dass sich alle Kommunen am Seniorenbeirat beteiligen und dass ein neuer Chef gefunden wird. Die Bundesgesetzgebung zum EEG erschwert die Energiewende durch die "Kleinen", wie eine Konferenz zur Windenergie in Berlin eindeutig aufgezeigt hat. Im Bereich Naturpark Märkische Schweiz dauert es Jahre bis es durch Planungen des Landes zur Änderungen der Ordnungen und damit besseren Bedingungen in den Ortslagen, zum Beispiel in Buckow kommt. Im Landkreis streitet man über das notwendige Volumen im Haushalt zur Sicherung und zum gewünschten Ausbau der Jugendsozialarbeit an Schulen und Jugendclubs. Es geht zunehmend nur noch um das Geld, das viele nicht mehr haben. Der Neidfaktor wächst und statt gemeinsam in Dorfgemeinschaften zu feiern und nachbarschaftliche Hilfe zu pflegen wird der Ton schärfer und die Menschen teilweise aggressiver.

Kommunale Haushalte werden immer knapper. Es droht die Gefahr, dass wir uns "unfähig zum Handeln" sparen müssen. Mit der Idee und der Entscheidung einen Förderverein für Rehfelde mit seinen Ortsteilen und Wohngebieten zu gründen, soll dazu beigetragen werden, dass alles im Fluss bleibt und nichts den Bach runtergeht. Der Verein soll Geld einwerben, das dann für gemeinnützige, kommunal freiwillige Aufgaben und unbedingt notwendige Projekte eingesetzt werden kann.

Dies ist erneut der Versuch, einen neuen Rehfelder Weg für die Gestaltung der Zukunft zu finden.

 

Reiner Donath

 

Bürgermeisterwort Juli 2016

Aufgeschreckt durch Überschriften und Aussagen in der Märkischen Oderzeitung, wie „Bürgerwindparks droht die Flaute“ und „Verbände befürchten negative Auswirkungen der EEG-Reform für kleine Projekte“, möchte ich anknüpfend an mein letztes Bürgermeisterwort nochmals zu diesem Thema schreiben. Diese Entwicklung ist nicht das Ergebnis der Proteste aller Nichtbefürworter und Initiativgruppen, die sich selbstredend freuen ohne zu bemerken, dass es den „kleinen“ Bürgern schadet. Wir sehen das Ergebnis der intensiven Lobbyarbeit der großen Konzerne und größeren Betriebe der Branche.

Die Energiewende von unten mit regional produzierter und verkaufter Energie (Strom) ist, so Herr Vogel, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Landtag, “durch die Gesetzesnovelle tot“. Auch der Umweltverband BUND befürchtet das Scheitern der Bürgerwindenergie und unsere eigene Rehfelde-EigenEnergie Genossenschaft hofft, so Bernd Bechly, dass „wir es schaffen, bevor das Gesetz in Kraft tritt – sonst verdienen hier weiter nur die anderen und wir haben das Nachsehen.“

Noch bleiben wir optimistisch, wie unsere Gemeindevertretersitzung es im Juni unterstrichen hat. Die finanzielle Lage der Genossenschaft ist gesund - der Jahresabschluss 2015 belegt dies. Bei der Realisierung des Energiekonzeptes sind wir auf einem guten Weg, wobei die Umrüstung der Leuchtmittel der Straßenbeleuchtung ein erster Schwerpunkt ist. Diesem folgen in den nächsten Jahren Projekte an der Kita, der Grundschule, an den Wohnblöcken und am Bürgerzentrum.

Im Interesse der Mitglieder der Genossenschaft - das sind die Gemeinde und weitere über 170 Mitglieder - sowie aller Bürger halte ich es für notwendig, unseren Weg weiter zugehen. Allen Unkenrufen zum Trotz Erfolg zu haben, indem die Genehmigung in 2016 erteilt wird und in 2017 gebaut werden kann. Samuel Johnson sagte dazu: „Große Werke vollbringt man nicht mit Kraft, sondern mit Ausdauer.“ Den Nutzen dieser über dreijährigen Ausdauer in ehrenamtlicher Tätigkeit begleitet von Streit und Auseinandersetzung hätten wir alle, auch jene noch nicht davon überzeugten Bürger. Noch ist das Glas halb voll und wir können es schaffen. Noch gilt es wie im Sport, wie die über 100 Läufer beim Lilienlauf, bis zur Zielgerade durchzuhalten, den Spurt anzuziehen und vor den „Wettbewerbern“ das Zielband zu zerreißen.

Halten wir es mit Bertolt Brecht: „Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.“

 

Reiner Donath

 

Bürgermeisterwort Juni 2016

Ein besorgter, kritischer Bürger - er bezeichnet sich selbst als Wahlrehfelder - hat mich erneut auf einige uns alle bewegende, unbequeme Fragen aufmerksam gemacht und ich möchte darauf öffentlich antworten.

Die Sanierung der Bahnhofstraße ist Sache des Landes und von uns kaum beeinflussbar. Laut Information sollen die Straßenbauarbeiten zwischen Strausberg und Rehfelde in diesem Jahr von der Straßenabsackung - jetzt eingeengt und mit 50km/h ausgeschildert - in Richtung Kaufland beginnen. Der Bauabschnitt Richtung Rehfelde, einschließlich des Parkplatzes an der Poststraße, ist auf 2017 verschoben worden. Persönlich hoffe ich, dass das dann im nächsten Jahr eingehalten wird.

Jeglicher Versuch, eine Tempo 30 Zone für LKW in der Bahnhofstraße einzurichten, wurde von der zuständigen Behörde abgelehnt. Persönlich denke ich, dass dies auch so bleiben wird.

Zum Thema „Windenergieanlagen“ konnte sich jeder Bürger in mehreren öffentlichen Veranstaltungen, so auch am 1. Mai, am Stand der Genossenschaft Rehfelde-EigenEnergie eG, persönlich informieren. Dieses Thema wird seit drei Jahren sehr kontrovers diskutiert und durch Bundesgesetze, zum Beispiel durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz, sehr erschwert. Das Projekt "Windenergie aus Rehfelde" wird durch die Genossenschaft zusammen mit der Firma Denker&Wulf entwickelt und realisiert. Das anspruchsvolle Ziel, preisgünstigeren Strom mit einem Rehfelder Tarif anzubieten sowie einen Nutzen für die Genossenschaft, die Einwohner und die Gemeinde zu generieren, wird weiter verfolgt. Den Mitgliedern der Genossenschaft wird die Möglichkeit geboten, sich an der Finanzierung der Anlagen zu beteiligen. Für eine Beteiligung werden Bausteine mit je zwei Genossenschaftsanteilen in Höhe von je 250,00 € und einem Darlehen in Höhe von 2.000,00 € angeboten. Die Verzinsung soll bei einem Prozentsatz von 3,8 -4,0% liegen.

Zu dem Thema „2. Entwurf der Regionalplanung Wind“ mit dem Vorschlag der Erweiterung des Windfeldes nach Osten, dem die Gemeindevertretung einstimmig nicht zustimmt, konnte sich jeder äußern und es wird dazu weitere Diskussionen geben.

Auch zur Solaranlage Garzau, für die wir nicht zuständig sind, hätte sich jeder in der Beteiligung einbringen können. Für mich ist dabei wichtig, dass die Verbindung von Werder nach Garzau vom Garzauer Weg ausgehend gesichert wird und nicht in einer Sackgasse endet.

Tatsache ist, dass seit der Jahrhundertwende Rehfelde mit seinen Ortsteilen sich zu einem Standort der Energiewirtschaft, wie auch der Landwirtschaft, des Transportes und vielfältigen Gewerbes sowie des Tourismus entwickelt hat. Im gegenseitigen Einklang und bei Nachhaltigkeit wird sich das auch in den weiteren Jahren so vollziehen. Persönlich sehe ich darin keinen Widerspruch und auch keinen Weg in den industriellen Abgrund. Wir bleiben das „Grüne Tor zur Märkischen Schweiz“.

Die Welt ist so schön wie ich sie sehen will und wie sie sich dadurch in meinen Gedanken widerspiegelt.

 

Reiner Donath

 

Bürgermeisterwort Mai 2016

Am Wochenende beginnt schon der Mai, der der Rede nach alles neu machen soll. In Rehfelde jedenfalls trifft man sich traditionell beim deutsch-polnischen Sport- und Volksfest auf dem Sportplatz. An anderer Stelle finden Kundgebungen zum Tag der Arbeit und des Kampfes um den Frieden statt.

Für mich, für uns ist dies auch in diesem Jahr immer noch von existenzieller Wichtigkeit. Denken wir immer daran, der Friede muss in aller Welt, so zum Beispiel in Syrien, der Ukraine und Berg-Karabach wieder geschaffen und bei uns erhalten werden. Martin Luther King schrieb dazu:

„Alle, die den Frieden lieben, müssen lernen, sich genau so effektiv zu organisieren wie diejenigen, welche den Krieg lieben.“

Ja, organisieren wir uns für den Frieden und gegen die Gewalt, den Hass und den weltweiten Terror, unabhängig davon, von wem er ausgeht. Erfreuen wir uns an den erblühenden Blumen in den Gärten sowie dem neu Gepflanzten vor dem Bürgerzentrum und danken für den gemeinsamen Einsatz am Tag des Frühjahresputzes von Jung und Alt, Rehfelder Einwohnern aller Ortsteile und Bewohnern aus der Wohn- und Begegnungsstätte in Garzau. Begeistern wir uns an den Bildern vom Wasser in der Entreegalerie, den wunderschönen neuen Häusern an allen Ecken unserer Gemeinde, dem entstehenden Komplex betreutes Wohnen in der Ernst-Thälmann-Straße 30 sowie bei Sport und Spiel in allen Einrichtungen und Vereinen der Gemeinde.

Ehren wir unsere Mütter und Frauen zum Muttertag am 8. Mai und freuen uns auf das Pfingstmontagkonzert mit dem Blasorchester Hennickendorf e.V. auf dem Zinndorfer Anger.

Das alles und noch mehr kann nur im Frieden gedeihen. Denken und mahnen wir, wie es Bertolt Brecht bereits 1951 beschrieben hat:

Die Häuser sollen nicht brennen. Bomben sollt man nicht kennen.

Die Nacht soll für den Schlaf sein. Leben soll keine Strafe sein.

Die Mütter sollen nicht weinen. Keiner soll töten einen.

Alle sollen was bauen. Da kann man allen trauen.

Die Jungen sollen es erreichen. Die Alten desgleichen.

 

Reiner Donath

 

Bürgermeisterwort April 2016

Laut Kalender war Frühlingsanfang und ich schreibe diese Zeilen nicht wissend oder ahnend wie das Wetter sein wird, wenn das Amtsblatt in ihrem Briefkasten steckt. Nachgeholter Winter oder schönes Osterwetter - Schnee, Hagel, Regen oder Sonnenschein – alles ist möglich. Unabhängig davon begehen wir das Osterfest mit alten Traditionen und Gewohnheiten - jeder privat etwas anders und gemeinsam im Zwergengarten von Hundts und beim Osterfeuer im Dorf. Erweisen wir dem „Osterhasen“ die Ehre und überlegen uns, wie wir unseren Kindern, den anderen Familienmitgliedern oder auch den Nachbarn und Bekannten eine Freude bereiten können.

Ein guter Freund schrieb mir vor kurzem:

Es wäre doch gut, jeden Tag vor dem Einschlafen zu überlegen, womit man jemandem am nächsten Tag eine Freude machen könnte und womit man sich damit am nächsten Tag auch selbst eine Freude bereitet.

Das ist sicher eine Frage der eigenen Denkweise. Ist man überzeugt, dass das zum eigenen Charakter und zur Vorstellung von Leben passt, macht man es. Wenn man dann merkt, dass die Ergebnisse dieses Handelns positiv auf den Empfänger sich auswirken – er hat sich gefreut – lässt man sich so schnell nicht von dieser Denkweise abbringen. Es tut einem auch gut und kostet ja auch oft kein Geld! Diese Lebensphilosophie finde ich gut, sie passt auch heute noch und eigentlich zu jedem Menschen, der in Gesellschaft leben möchte.

Freude kann durch Kleinigkeiten bereitet werden und mögen diese noch so winzig sein. Wie wäre es damit: Einen Bekannten anrufen, den man schon Jahre nicht getroffen hat oder einen Senior zum runden Geburtstag besuchen und ihm gratulieren oder dem Nachbarn vom Einkauf etwas mitbringen oder im Verein eine Aufgabe übernehmen oder seiner Frau wieder einmal eine Blume schenken oder des Künstlers Bild in der Ausstellung bewundern oder die Bekannten zu Kaffee und Kuchen einladen oder mit dem Kumpel ein Bier trinken oder  … und noch vieles mehr ist möglich.

Ich wünsche Ihnen allen einen guten Start in den Monat April und versuchen Sie doch einmal ab morgen, jemandem eine Freude zu machen. Es kann sein, die Freude kehrt zu Ihnen zurück! Freude bereiten ist nicht schwierig. Das entspräche auch einer Feststellung von Friedrich Nietzsche, der schrieb:

„Das beste Mittel, jeden Tag gut zu beginnen, ist: beim Erwachen daran zu denken, ob man nicht wenigstens einem Menschen an diesem Tage eine Freude machen könne.“

 

Reiner Donath

 

Bürgermeisterwort März 2016

„Alles wird gut“, sagte ich zum Rehfelder Neujahrsempfang. Ja, wenn wir es wollen, wenn wir auf uns achten, kann alles gut werden.

Noch im Urlaub, bei sommerlichem Wetter hofft man beim etwas verschrobenen Winter auf den Frühlingsanfang zu Hause. Bereits im März blühende Gärten und lockende Feste zum Osterfest? In einem der schönsten Urlaubsparadiese und in dieser Jahreszeit hat man Zeit zum Denken, zum Nachdenken - mehr als im Alltag zu Hause, dafür aber nur mit spärlichen Nachrichten über TV und Bildzeitung informiert. Mein Gefühl sagt mir, dass Hysterie und Einseitigkeit unser Denken nicht mutieren lassen sollten. Aus Weiß sollte nicht Schwarz, aus Liebe nicht Hass und aus Solidarität nicht Egoismus werden. Hetze und Gewalt sind schlechte Ratgeber.

Bleiben wir dabei, dass die Welt bunt ist, vielfältig in Ideologien, Religionen, Sprachen, Kultur und Traditionen. Lieber ist mir eine schöne und bunte, anstatt eine zerstörte, öde Welt. In Gemeinsamkeit leben, durch Bürger für Bürger handeln, für Ordnung und Sauberkeit sorgen, Nachbarschaftshilfe und Unterstützung im Alltag leisten und in der Öffentlichkeit sich sicher fühlen, dafür lohnt es einzustehen.

Jeder kann dazu mit einfachem Tun beitragen - so auch durch Schneeschieben und Streuen im Winter, Rasenmähen und Fegen im Sommer, durch Erhalten der Kleinode in der Gemeinde wie u.a. dem Naturlehrpfad und Zwergengarten sowie dem Mitgestalten der Fläche vor dem Bürgerzentrum. Auch ausreichende Kita-Plätze und bedarfsgerechter Wohnraum sowie interessante und vielseitige Veranstaltungen tragen zum gedeihlichen Miteinander in der Gemeinde bei.

Meine Gedanken möchte ich mit einem Aphorismus von Malwida von Meysenbug beenden:

„Ich liebe die Welt, die Sonne, die Erde, die Blumen, die Vergnügungen, die Jugend, die Schönheit; ich habe Durst nach Glück!“

 

Reiner Donath

 

Bürgermeisterwort Februar 2016

Das Jahr 2016 hat mit hohen Erwartungen und unseren ehrgeizigen Zielen begonnen. Zum jährlichen Neujahrsempfang der Gemeinde konnten wir mit fast 200 Teilnehmern eine gute Bilanz für das vergangene Jahr 2015 ziehen, Licht und Schatten benennen und unsere Schritte zur Erfüllung der gestellten Aufgaben bekunden.

Als Bürgermeister von Rehfelde und Amtsausschussvorsitzender werde ich mich wieder monatlich im Amtsblatt äußern und wer es möchte, kann jeden Sonntag die Rehfelder Information im Internet lesen oder auch dazu einen Link über Mail an die mir mitzuteilende Adresse erhalten. Jederzeit können Sie dazu auch Ihre Meinung mit Kritik, Lob und anregenden Gedanken äußern.

Als Leitsatz für das Jahr 2016 könnte ich mir den Ausspruch von Marie von Ebner-Eschenbach vorstellen:

„Wenn jeder dem anderen helfen wollte, wäre allen geholfen.“

So betrachtet ist das Wirken und die Hilfe für unsere Mitmenschen, für die Allgemeinheit für jeden oberstes Gebot, ob als Kommunalpolitiker, Verwaltungs­mitarbeiter, Beschäftigter in Einrichtungen, Unternehmer, Feuer­wehr­mann, Vereinsmitglied, oberste Pflicht.

Wir sollten jede sich bietende Gelegenheit nutzen, Kontakte zu knüpfen und miteinander zu sprechen. Nur im Gespräch lässt sich klären, wo wir zu viel oder manchmal zu wenig voneinander erwarten. Es geht immer darum Lösungen zu finden, um das Problem zu klären, das Ziel zu erreichen, die Aufgabe zu erfüllen.

Wir benötigen dazu eine Atmosphäre des Ermöglichen, nicht des Verhinderns. Das betrifft jede kommunale Vertretung, jeden in unserem Amt Märkische Schweiz, aber auch jeden in unserem Landkreis und auf der Landesebene.

In den Kommunen der Märkischen Schweiz heißt das, bei knappen Kassen große und kleine Projekte zu meistern und dabei sehr viel Ehrenamt, freiwillig unbezahlte Kraft zu mobilisieren.

Nur so können zum Beispiel die ehrgeizigen Projekte KITA-Erweiterung in Rehfelde, KITA-Neubau in Buckow, Gemeinschaftshaus in Ernsthof und Feuerwehrgebäude in Waldsieversdorf realisiert werden.

Nur so können wir eine der kompliziertesten Fragen unserer Zeit, die der Flüchtlingsproblematik schaffen. Aus historischer, politischer und moralischer Sicht sollten wir dafür einstehen, die bei uns in der Region Eintreffenden und Lebenden anständig zu behandeln und zu integrieren.

Das Wichtigste aber ist, dass die Flüchtlingsursachen bekämpft werden. Kriege wie in Afghanistan, Syrien, Irak und Libyen dürfen nie wieder geführt und müssen so schnell wie möglich beendet werden.

 

Reiner Donath

 

Bürgermeisterwort zum Fest und zum Jahreswechsel

Weihnachtsvorfreude! Eine gute Zeit, mich ganz herzlich bei allen Einwohnern in Rehfelde mit seinen Ortsteilen und Wohngebieten für das im Jahre 2015 Geleistete zu bedanken. Mein besonderer Dank gilt den ehrenamtlich Tätigen in den gemeindlichen Gremien, in den Feuerwehren, den politischen Parteien, zahlreichen Vereinen und Interessengruppen, den Mitarbeitern im Amt Märkische Schweiz, in den Einrichtungen der Gemeinde, unseren Kindereinrichtungen, dem Hort und der Grundschule, den Gemeindearbeitern und Reinigungskräften sowie allen Unternehmen, Gewerbetreibenden und Selbstständigen.

Diesen Dank verbinde ich mit der Bitte, auch im neuen Jahr 2016 aktiv zu bleiben und an der Realisierung aller Vorhaben mitzuwirken. Neben den größeren Bauvorhaben ist es das zentrale Objekt „Gestaltung des Vorplatzes am Bürgerzentrum“, das zum Ehrenamtstag übergeben wurde und gemeinsam realisiert werden soll. Den ersten Einsatz gibt es zum Frühjahrsputz am 09. April und die Einweihung sollten wir zum Rehfelder Wandertag, dem Tag des „Offenen Denkmals“, im September begehen.

Ich wünsche Ihnen allen frohe Festtage, einen guten Rutsch und viel Glück im neuen Jahr 2016. Die Gedanken von G.L. Kosmer können dabei hilfreich sein.

 

Beginne jeden der Tage mit einem Lächeln
und du wirst sehen, alles wird leichter gehen.

Nimm dir Zeit und schenke allen Menschen dieses Lächeln
und du wirst sehen, es kommt zu dir zurück.

Denke jeden Morgen daran,
dein Lächeln kann Berge versetzen.

 

Alles wird gut, wenn wir es tun. Angenehm sind die erledigten Arbeiten, aber wer nicht anfängt, wird auch nicht fertig. Packen wir es deshalb gemeinsam an.

 

Reiner Donath