Rock ’n’ Roll in der Galerie

Rehfelde, den 11. 10. 2015
Vorschaubild zur Meldung: Rock ’n’ Roll in der Galerie

(HGH) Stürmischer Beifall in der Rehfelder Entreegalerie am vorigen Freitag war der Lohn für Carsten Paschwitz, der mit seinem Akkordeon für die letzten Besucher der Vernissage einige Rock ’n’ Roll-Hits der 50er und 60er Jahre virtuos spielte und sang. Musikalisch eröffnet wurde die neue Ausstellung „Wer malt sieht mehr“ auf Wunsch der ausstellenden Künstlerin mit der „Barcarole“ von Jacques Offenbach. Inspiriert von den gezeigten Bildern fand Bürgermeister Reiner Donath emotionale Begrüßungsworte. Nach einem Volksmusikreigen mit Herbert Roth-Melodien würdigte Ria-Mara Sommerschuh – Leiterin des Kultur- und Tourismusamtes - die Malerin Roswitha Schulz in ihrer Laudatio:

„Himmel und Erde, der Fluss, das Meer, Wiesen, Bäume und Wege. Es ist nicht das Motiv an sich, das ihr den Impuls zum Malen gibt, sagt Roswitha Schulz. Die Farben faszinieren sie; das Spiel von Licht und Schatten regt ihre Fantasie an.

Mit Vorliebe malt sie in Öl. Da bleibt Raum zum Spüren, Beobachten, Korrigieren, und immer wieder zum Innehalten. Sie male aus dem Bauch heraus, doch folgt sie ihren Impulsen mit Bedacht und bewahrt sich deren Energie für den einen Strich, den einen Farbton, den einen Schatten, der jenes Licht entfacht, das ihre Bilder durchdringt. Dieses Licht, das die Akkorde anschlägt, die Farben zum Schwingen und Tönen bringt.

Roswitha Schulz griff als Rentnerin zu Pinsel, Farbe und Palette und war von sich selbst, von ihren Bildern überrascht. Neuland tat sich auf, das sie mit der ihr eigenen Intensität und kreativen Lust eroberte. Sie besuchte Kurse, Workshops, nahm Unterricht im Porträtzeichnen und schloss sich Künstlergemeinschaften und Netzwerken an.

Die Natur ist ihre Inspiration. Das Wunderbare im Alltäglichen zu entdecken, bereitet ihr Glücksgefühle. Malen ist für Roswitha Schulz ein fortwährender Prozess und bedeutet ihr vor allem, immer neu und immer tiefer sehen zu lernen, mit dem Herzen auch und mit allen Sinnen.

Sie probiert verschiedene Techniken aus, spürt mit Pastellkreiden den Landschaften in der Natur und in den menschlichen Gesichtern nach. Doch ihre Vorliebe für die Ölmalerei bleibt ungebrochen. Sie entspricht ihrer Eigenart, gibt ihr Raum und Mut, sich dem Fluss des schöpferischen Prozesses ganz hinzugeben:

Kein Zuviel, kein Zuwenig, das rechte Maß, die innere Ordnung, die Gesetze beachten, die Spannung halten. Wenn es gelingt, beginnt das Bild zu atmen. Harmonie breitet sich aus.“

Für die Besucher des Amtes in der Elsholzstraße sind nun wieder bis zum Ende Jahres neue, beeindruckende und gut anzuschauende Bilder zu sehen. Auch für den, der im Amt nichts zu erledigen hat, lohnt es sich vorbeizuschauen.

Die Werke können auch käuflich erworben werden – Weihnachten steht ja vor der Tür. 

 

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