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Bürgerinitiative "Grünes Tor Rehfelde" an der Seite von Atterwasch
Rehfelde, den 01. 11. 2013(HG) Von den Kohlebaggern schon seit Jahren bedroht, kämpft das Lausitzer Dörfchen Atterwasch gemeinsam mit Grabkow und Kerkwitz gegen die Aufschließung des Braunkohlentagebaus Jänschwalde-Nord, denn alle diese Orte sollen dadurch von der Landkarte verschwinden. Und deshalb laden die Atterwascher jedes Jahr zum Reformationstag zu einem Dorffest ein, das ganz im Zeichen des Protestes gegen die Abbaggerung ihres Ortes steht und gleichzeitig ein starkes Signal für den Erhalt der Heimat aussendet. Dieses Signal ging in diesem Jahr an Dietmar Woidke, neuer Brandenburger Ministerpräsident, der bei seinem Regierungsantritt ganz besonders seine Heimatverbundenheit mit der Lausitz bekundete, die hier so offensichtlich bedroht ist.
Zum Atterwascher Dorffest reisten Gäste aus der ganzen Bundesrepublik an, die ihre Solidarität mit den Lausitzern bekundeten. Auch die BI "Grünes Tor Rehfelde" war wieder dabei.
Bei einem Podiumsgespräch berichtete Stephan Pütz aus Immerath in Nordrhein-Westfalen, wie dort eine der besten Landwirtschaftsflächen durch Garzweiler 2 bisher zerstört wurde und sein Heimatort gefährdet ist. Er und seine Mitstreiter klagen seit mehr als 10 Jahren dagegen und rechnen in den nächsten Monaten mit einer positiven Entscheidung vom Bundesverfassungsgerichts.
Ebenso kämpfen der Schlossermeister Thilo Kraneis aus Pödelwitz in Sachsen oder Petra Rösch, Firmenverbund in Proschim, für den Erhalt ihrer durch den Braunkohlenabbau bedrohten Heimat. Ganz besonderen Beifall fand die Übergabe von Baumsetzlingen aus dem Pückler-Forstpark durch Frau Edith Penek an die Atterwascher. Dieser Park und die Gemeinden des sorbische Kirchspiels auf der sächsischen Seite der Lausitz, der Heimat von Frau Penek, sind bedroht vom dortigen Tagebau Nochten II. Gemeinsam wird man gegen die Braunkohle kämpfen.
Abschließend sprachen sich parteiübergreifend die Bundestagsabgeordneten Dr. Matthias Miersch (SPD) per Grußadresse, Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) und Hans-Georg von der Marwitz (CDU) gegen die weiter Braunkohleförderung und für eine echte Energiewende nicht nur in Brandenburg sondern in der gesamten Bundesrepublik aus.
Pfarrer Matthias Bernd aus Atterwasch rief am Schluß der Kundgebung dazu auf, sich gegenseitig zu bestärken und das Versprechen zu geben, die Dörfer nicht zu verlassen. Von Politik und Wirtschaft forderte er, jetzt die Weichen für eine neue Infrastruktur zu stellen, auf dass die Lausitz auch nach der Braunkohle eine lebenswerte Heimat ist.
Am Schluß sei eine Anmerkung des Verfassers erlaubt, dessen Familie bereits zweimal den Braunkohlebaggern weichen mußte: Die Ängste um den Verlust der Heimat in der Lausitz sollten sich die Windradgegner in Rehfelde mal zu Herzen nehmen. Die zwei zusätzlichen Windräder in Rehfelde, die ob der großen Entfernung zu Werder und Zinndorf keinerlei Belastungen darstellen, helfen ein wenig auch, den Leuten in Atterwasch und Umgebung ihre Heimatdörfer zu erhalten.
Bild zur Meldung: Bürgerinitiative "Grünes Tor Rehfelde" an der Seite von Atterwasch
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