Zeitzeugentreff in Sietzing

Rehfelde, den 06. 09. 2013
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(MT) Es waren die letzten Kriegswochen 1945. Die Rote Armee stand bereits an der Oder und bereitete sich auf die Eroberung von Berlin vor. Die odernahen Dörfer wurden evakuiert. Dazu gehörte auch das Oderbruchdorf Sietzing. Mitte März 1945 beluden dort die Bauern ihre Pferdewagen mit dem Notwendigsten – Lebensmittel, Futter für die Pferde, Kleidung, wichtige persönliche Dokumente, … Es begann die sogenannte „Flucht“ über die Dörfer in Richtung Westen. In Rehfelde-Dorf war der erste große Halt, der dann längere Zeit andauerte. Die Bauern mit ihren Gespannen wurden auf einzelne Gehöfte aufgeteilt. Bauer Hinze mit Familie wurde auf dem Anwesen der Eltern von Hartmut Haube untergebracht. Fast vier Wochen lebten sie gemeinsam und friedlich auf dem Grundstück, aber immer in großer Angst, denn das Donnern und Grollen der Front kam hörbar näher.

Am 18./19. April 1945 kam dann der Befehl zur Evakuierung von Rehfelde-Dorf und gemeinsam mit den „Sietzingern“ versuchte man heil davon zukommen. Oft unter dem Beschuss von Tieffliegern führte der Fluchtweg über Hennickendorf, Grünheide, Neuzittau, Königs Wusterhausen, Mittenwalde nach Krummensee. Hier in diesem kleinen Dorf wurden sie von den kämpfenden Truppen eingeholt. Noch Anfang Mai 1945 ging es zurück nach Rehfelde und Sietzing. Für den damals 13jährigen Burschen Hartmut Haube war das eine Zeit mit unzähligen Erinnerungen, die sich tief in seinem Gedächtnis eingeprägt haben.

Hartmut Haubes Kontakte nach Sietzing sind eigentlich nie richtig abgebrochen. Heimatchronist Martin Tesky kannte die Lebensgeschichte von Hartmut und lernte durch bestimmte Umstände den heutigen Ortvorsteher von Sietzing kennen und so kam es dann am 04. September 2013 zu einem Zeitzeugentreffen mit Hartmut Haube und der Sietzinger Kriegs- und Nachkriegsgeneration. Das Treffen war außerordentlich herzlich und gastfreundlich. Ja, man erinnerte sich an diese Zeit persönlich oder durch Erzählungen der Eltern und Verwandten. Es war schwer diese gemütliche Runde zu verlassen. Nach einer kurzen Präsentation der Sietzinger Ortsgeschichte durch Ortsvorsteher Miklei traten die Rehfelder dann die Heimreise an.

 

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