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Schilderwald contra Vernunft
Rehfelde, den 24. 09. 2012(IR) Der Unternehmerstammtisch hatte das Thema Verkehr auf die monatliche Agenda gesetzt, kompetente Fachleute eingeladen und für die breite Öffentlichkeit den Bürgersaal als "Stammtisch-Lokal" reserviert. In der BAB - Ausgabe KW 38 - 20./21.09.2012 - wird darüber wie folgt berichtet:
Rehfelde (ms) Am 12. September 2012 fand im Bürgersaal in der Elsholzstraße der Unternehmerstammtisch statt. Etwas mehr als ein Dutzend Unternehmer und Gäste hatten sich am Abend zusammengefunden, um den Ausführungen von Revierpolizist Peter Schneider und Uwe Wähner von der Verkehrswacht Märkisch-Oderland zu folgen.
Der Landkreis hätte in Bezug auf die Unfallstatistik lange die Laterne getragen, in den vergangenen Jahren aber einen Schritt nach vorn gemacht. „Nach nur neun Verkehrstoten im Jahr 2011 wären in diesem Jahr bis zum jetzigen Zeitpunkt schon 12 Opfer zu beklagen“, berichtete der stellvertretende Vorsitzende der Verkehrswacht MOL. Wobei aber eher unglückliche Zufälle die Hauptursachen darstellen. Generell wäre nach wie vor Alkohol am Steuer ein Thema, welches sich leider durch alle Altersgruppen zieht.
In der anschließenden, teilweise abflachenden Diskussion ging es aber um anderes.
Thematisiert wurden beispielsweise Radwege, deren Pflege und Benutzung. Viele Radfahrer fahren trotz Radweg eher auf der Landstraße, weil die Nutzung des ungepflegten Weges das teure Marken(renn)rad beschädigen könnte. Gerade in der kommenden Herbstsaison mit ihren wechselnden Sichtverhältnissen eine nicht nur für die Autofahrer gefährliche Angelegenheit. Danach ging es unter anderem um das richtige Verhalten von Radfahrern in Kreisverkehren. Hier ist die Rechtslage unübersichtlich und widersprüchlich. Für das kommende Jahr sind denn auch neue Gesetze angekündigt.
Viel diskutiert wurde auch die Frage gleichberechtigter Ortsstraßen. Generell gilt hier ja die Regel rechts vor links. Nun sind aber manche Straßen asphaltiert und andere nicht. Kommt jetzt ein Fahrzeugführer mit der vorgeschriebenen Geschwindigkeit auf einer ausgebauten Straße an eine Kreuzung, wo der Fahrer eines anderen Wagens aus einer nicht ausgebauten, aber theoretisch gleichberechtigten Straße in Schrittgeschwindigkeit einbiegen will, könnte es problematisch werden.
Bürgermeister Donath wies darauf hin, dass die Gemeinden das Recht haben Verkehrspolitik zu betreiben und somit auch Schilder aufstellen dürfen. Aber ist es sinnvoll alles zu beschildern? Neben den entstehenden Kosten stellt sich die Frage der Verhältnismäßigkeit. Viel eher wäre es wohl zweckmäßig den Paragraphen 1 der Straßenverkehrsordnung (StVO) zu berücksichtigen. Unter Absatz 1 steht hier: „Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.“ Leider scheint aber gerade diese elementare Verhaltensgrundregel im Straßenverkehr immer mehr in Vergessenheit zu geraten.
Ehe sich der Verkehr zum gesellschaftlichen Problem auswächst, sollte man also an die Vernunft aller Verkehrsteilnehmer appellieren – so könnte man das Fazit aus diesem Unternehmerstammtisch ziehen.
Bild zur Meldung: Schilderwald contra Vernunft
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